Braucht es heute wirklich noch Konzepter und Designer? Oder machen das Kunden, Entwickler und ausgefeilte Frameworks nicht überflüssig?
Die Frage taucht immer wieder auf: In Zeiten, in denen Kunden die Materie besser kennen, als je zuvor und genau wissen, was sie wollen, Entwickler agil mitdenken und Design-Frameworks das Aussehen aller Komponenten vorgeben – warum brauchen wir dann überhaupt noch Konzepter und (UX-)Designer?
Eine berechtigte Frage, die wir oft hören. Und unsere Antwort ist jedes Mal die gleiche: Gerade jetzt sind wir wichtiger denn je.
Der Kunde weiß, was er will – oder?
Ja, klar. Jeder Kunde hat eine Vision, Ziele und eine Vorstellung davon, wie sein Produkt aussehen soll. Aber unsere Erfahrung zeigt: Was man will und was man braucht, sind oft zwei Paar Schuhe. Der Kunde kennt sein Business in- und auswendig, aber selten ist er Experte für digitale Nutzererlebnisse, technische Machbarkeit oder die Psychologie hinter intuitiven Interfaces.
Hier kommen Konzepter ins Spiel. Wir setzen die "Was-braucht-der-Nutzer-wirklich"-Brille auf und hinterfragen. Wir decken Fallstricke auf, die auf den ersten Blick unsichtbar sind. Es geht darum, nicht nur das Offensichtliche zu bauen, sondern die echten Probleme zu lösen und verborgene Potenziale zu heben. Wir übersetzen Business-Visionen in funktionale Konzepte, die am Ende nicht nur schön sind, sondern auch wirken.
Entwickler denken agil mit – aber anders
Die Zeiten, in denen Entwickler blind nach Plan gebaut haben, sind zum Glück vorbei. Agile Prozesse haben das geändert, und das ist großartig! Entwickler bringen ihre Expertise frühzeitig ein, denken in Funktionalitäten und machen die technische Umsetzbarkeit sichtbar.
Aber: Ein Entwickler denkt in Systemen, Logiken und dem optimalen Code. Er fragt: "Wie baue ich das effizient?" Ein Konzepter oder UX-Designer fragt: "Wie nutzt ein Mensch das intuitiv? Versteht er es? Fühlt er sich wohl dabei? Und wie zahlen diese Interaktionen auf das Business-Ziel ein?"
Es geht nicht darum, besser oder schlechter zu sein, sondern anders. Wir ergänzen uns. Der Entwickler sorgt für die stabile und effiziente Maschine, der Konzepter/UX-Designer für die reibungslose und begeisternde Fahrt in dieser Maschine.
Design-Frameworks definieren das Aussehen – zum Glück!
Design-Systeme und Frameworks wie Material Design oder Bootstrap sind fantastisch. Sie sorgen für Konsistenz, beschleunigen den Entwicklungsprozess und stellen sicher, dass grundlegende Usability-Prinzipien eingehalten werden. Man könnte meinen: Das Aussehen ist damit doch erledigt, oder?
Nicht ganz. Ein Framework liefert Bausteine. Ein Designer aber ist der Architekt, der diese Bausteine passend zum Corporate Design, zur Markenidentität und zum spezifischen Anwendungsfall zusammenfügt.
Wir wissen:
- Wie weit man ein Corporate Design biegen kann, ohne dass es bricht oder seine Identität verliert.
- Wo der Grat zwischen Innovation und Überladung liegt.
- Wie man Emotionen und Markenwerte über das Interface transportiert, jenseits von Standard-Buttons.
- Wie die Nutzerreise aussieht, auch wenn jeder einzelne Baustein "fertig" ist.
Wir sorgen dafür, dass das Produkt nicht nur technisch funktioniert, sondern auch visuell überzeugt, die Marke stärkt und eine einzigartige User Experience bietet.
Wir sind die Brückenbauer zwischen Vision, Mensch und Technik
Letztendlich ist die Aufgabe des Konzepters und (UX-)Designers die eines Übersetzers:
- von Business-Zielen in digitale Strategien.
- von Nutzerbedürfnissen in intuitive Workflows und Interaktionen.
- von Markenidentitäten in visuell ansprechende und funktionale Interfaces.
- von komplexen Anforderungen in klare Konzepte, die von Entwicklern verstanden und umgesetzt werden können.
Wir nehmen die unterschiedlichen Perspektiven – die des Unternehmers, des Nutzers und des Entwicklers – auf, analysieren sie und schmieden daraus eine kohärente, erfolgreiche digitale Lösung. Wir sind der Blick von außen, die kritische Frage, die nutzerzentrierte Stimme und der kreative Motor, der über das reine "Bauen" hinausgeht.
Deshalb: Ja, wir sind notwendiger denn je. Und das ist auch gut so.